BIOGRAFIETAG mit elsässischen und badischen Schulklassen

 

im deutsch-französischen Kulturzentrum Art’Rhena am
Mittwoch, den 2. April 2025 (geschlossene Veranstaltung für Schüler:innen und Lehrkräfte mit dem Team des Blauen Hauses)

 

Teil des umfangreichen Workshopprogramms zum Thema „Biografien“ ist eine Graphic Novel Ausstellung von Schülern zur deutsch-französischen Geschichte, entstanden unter der Leitung von Sandra Butsch als Teil des Projektes BRÜCKE FÜR DIE ZUKUNFT des Blauen Hauses.

 

Wie fühlt es sich an, in der Angst vor Verfolgung zu leben? Was bedeutet es, für den Feind an die Front zu müssen? Was ist der Preis dafür, sich selbst treu zu bleiben?

Solche tiefgründigen Fragen stehen im Zentrum der Ausstellung BIOGRAFIEN, die Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, auf kreative Weise in die Lebensgeschichten der von der deutsch-französischen Situation zwischen 1871 und 1945 betroffenen Personen in Baden und im Elsass einzutauchen. In einer einzigartigen Herangehensweise haben die Jugendlichen intensiv an Graphic Novels gearbeitet, die auf originalen Biografien basieren.

Graphic Novels eine Erzählweise in Comic-Form. Jede Tafel der Ausstellung zeigt diese Schülerarbeiten und bietet einen persönlichen und emotionalen Zugang zu den Schicksalen von Juden, Sintis, Romanis und Zwangsumgesiedelten, die im Elsass lebten.

 

Auf den Tafeln sind prägnante Fragen zu finden, wie: „Hattest du Angst?“ und „Hatte er überhaupt eine schöne Kindheit?“, die die tiefe Empathie und Auseinandersetzung der Schüler mit den Lebensrealitäten der Betroffenen widerspiegeln.

 

Die Initiatorin und Projektleiterin Sandra Butsch ist selbst engagierte Kämpferin gegen das Vergessen von Naziverbrechen. Als Lehrerin am Freiburger Walter-Eucken-Gymnasium und Kaufmännische Schulen ist sie bekannt und beliebt für ihre unkonventionelle Art, Geschichte verständlich zu machen. „Jahreszahlen und Kriegsorte kann man nicht fühlen,“ sagt sie. „Identifikation und wahres Verständnis funktioniert nur, wenn ich mich identifizieren kann mit dem Schicksal von Menschen, denen Unrecht geschehen ist.“ Dementsprechend sollen die SchülerInnen sich auch in ihrer Arbeit Gedanken machen, was ihr gewählter Protagonist wohl in ihrem Alter getan oder erlebt hat. Dazu gehört zum nicht selbst erlebten Leid auch der nachvollziehbare Alltag: „Als Fanny Weiss in meinem Alter war, belegte sie einen Philosophiekurs und hatte das Abitur bestanden.“

 

Das BIOGRAFIEN-Projekt ist Teil des vom Blauen Haus initiierten Gesamtprojektes BRÜCKEN FÜR DIE ZUKUNFT.

 

Die Ausstellung steht auf Abruf allen Schulen zur Verfügung, die sich mit diesem bedeutenden Thema befassen. Insgesamt haben 300 SchülerInnen am Projekt mitgewirkt.

 

Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

 

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